Hüllenlos am Urlaubsstrand: FKK bleibt Badetrend
Grund zur Freude für alle FKK-Fans: In diesem und auch im vergangenen Jahr wurden an Nord- und Ostsee keine Nacktbadezonen in Textilstrände umgewidmet. Im Gegenteil, an der mecklenburgischen Küste gibt es nun sogar einige Strandbereiche, an denen Nudisten gemeinsam mit bekleideten Touristen sonnen. Freikörperkultur am Meer ist offensichtlich längst nichts Besonderes mehr.
FKK, das ist die Freude am Nacktsein; Naturverbundenheit und Freiheit stehen im Mittelpunkt. Bereits 1898 gründete sich Deutschlands erster offizieller FKK-Verein als Widerstand zum bürgerlichen Lebenskonzept. Trotz andauernder Prophezeiungen über den Niedergang der Nacktkultur ist sie immer noch lebendig und populär. Heute gibt es auf Usedom und Rügen fast genauso viele gekennzeichnete Nackt- wie Textilstrände. Auch Sylt, seit 1920 Pionier mit dem ersten offiziellen FKK-Strand Deutschlands, bietet mit der „Buhne 16“ einen etwa drei Kilometer langen Abschnitt für Nudisten mit internationaler Bekanntheit. Andere Nord- und Ostseestrände, wie beispielsweise der „Darß“, der mit 13 Kilometern Nacktbadestrand das innerdeutsche Ranking anführt, ziehen ebenfalls viele FKK-Anhänger an. Ein weiterer Hinweis auf die steigende Akzeptanz zeigt die Entwicklung in deutschen Schwimmbädern: Seit 2024 ist das Oben ohne-Baden für Frauen in vielen Städten erlaubt. Die Mitgliederzahlen der FKK-Vereine mögen zurückgehen, doch das bedeutet nicht, dass Nacktbaden nicht mehr im Trend liegt. Schließlich muss man keinem Verein angehören, um eine Vorliebe für das textilfreie Sonnen zu haben.
Auch außerhalb Deutschlands ist das Baden ohne Stoff am Körper beliebt, zu den Hotspots gehören unter anderem der Cap d’Agde in Frankreich mit einer ganzen Nacktstadt, der Bunculuka auf der kroatischen Insel Krk oder der Capocotta Beach in Italien, an dem unweit von Rom die Hüllen fallen.
Sönke Reise von „GetNakedGermany“ weiß, dass auch die Beliebtheit anderer „Nacktivitäten“, wie beispielsweise Wandern ohne Kleidung, zunimmt. Kein Wunder, fördert die Nacktkultur Körperbewusstsein und Selbstvertrauen, schafft Gleichheit und bietet eine direkte Naturerfahrung.