Kreatives Estland: Tartu ist Kulturhauptstadt 2024
Wenn es um Kunst und Wissenschaft geht, liegt Tartu in Estland bereits ganz weit vorne. Dass die zweitgrößte Stadt des Landes 2024 europäische Kulturhauptstadt wird, ist eine weitere Auszeichnung für den 100.000-Einwohner-Ort. Am Fluss Emajõgi gelegen, wurde Tartu bereits 2015 in die Liste der UNESCO-Kreativstädte aufgenommen. Und das mit Recht. Gerade die bunte Kunstszene und die vielen Museen machen die Stadt besonders sehenswert.
Für das kommende Jahr stehen über 1000 Veranstaltungen und 350 Projekte an. Alle unter dem spannenden Motto „Arts of survival“. Dazu zählen zum Beispiel das Massenküssen-Event „Kissing Tartu“ mit Dragqueen Conchita Wurst oder ein Theaterstück über den Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank.
Die neue Kulturhauptstadt ist auch das akademische Zentrum Estlands. Die ortsansässige Universität wurde im Jahr 1632 gegründet und ist damit nicht nur die älteste Uni im Ostseestaat, sondern sogar in ganz Nordeuropa. Über 20 Prozent der Einwohner sind Studenten. Kein Wunder, dass das Wahrzeichen der Stadt ein küssendes Studentenpärchen unter einem Regenschirm zeigt. Zu bewundern ist die Bronzestatue am Rathausplatz.
Das grüne Tartu hat die UNESCO auch mit vielen nachhaltigen Projekten überzeugt. Dank klugem Bike-Sharing können beispielsweise 750 E-Bikes und Fahrräder an insgesamt 69 Stationen ausgeliehen werden.
Den Titel „Kulturhauptstadt 2024“ teilt sich Tartu übrigens mit Bad Ischl in Österreich und Bodø in Norwegen. Vergeben wird die Auszeichnung jährlich an mindestens zwei Städte, um den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und das Miteinander der Unionsbürger zu stärken.