Berliner Techno: Clubszene wird zum Kulturerbe
Ob die Love Parade, der Tresor oder das legendäre Berghain: Berlin steht für elektronische Musik wie keine andere deutsche City. Jetzt wird die Technokultur der Hauptstadt zum Immateriellen Kulturererbe.
Zwar hat Techno seinen Ursprung im Untergrund von Detroit, fand aber schnell in Europa immer mehr Anhänger. In Berlin wurde die Musikrichtung kurz nach dem Mauerfall zum Soundtrack der Freiheit. Ein kulturelles Phänomen, das heute eng mit der Geschichte Berlins verbunden ist.
Ob der ehemalige Tresorraum des Kaufhauses Wertheim an der Leipziger Straße oder andere leerstehende Gebäude: Nach der Wende waren die Eigentumsverhältnisse an vielen Ecken im Osten noch unklar, die Mieten niedrig und eine Sperrstunde existierte nicht. Die perfekten Bedingungen für eine Subkultur also, die über 30 Jahre später weiter lebt.
„Techno ist längst eine eigene Kulturform geworden“, sagen die Macher von „Rave the Planet“, dem Nachfolger der Love Parade, die sich für einen Eintrag in das Immaterielle Kulturerbe eingesetzt hatten.
Neben der Technokultur in Berlin haben es noch „Bergsteigen in Sachsen", die „Finsterwalder Sangestradition“ in Brandenburg, der „Kirchseeoner Perchtenlauf“ in Bayern, die „Schwälmer Weißstickerei“ aus Hessen und der Viez sowie die „Weinbereitung aus Äpfeln, Birnen oder Quitten“ auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes geschafft. Das deutsche Verzeichnis umfasst mittlerweile über 150 Einträge. Es ist das Bekenntnis, Traditionen zu pflegen und langfristig für die nächsten Generationen zu bewahren.