Pauschalreisegürtel: Deutsche lieben das Mittelmeer
Trotz Krisen und Verteuerung: Die Reiselust hierzulande bleibt ungebrochen. Laut einer aktuellen Analyse der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.“ steht die Auszeit in den Ferien auf Platz zwei der Konsumprioritäten der Deutschen. Lediglich Lebensmittel haben eine noch höhere Bedeutung. „Urlaubsreisen sind den Deutschen ziemlich heilig“, sagt Julian Reif, stellvertretender Direktor des „Deutschen Instituts für Tourismusforschung“. Mehr noch nach der Corona-Pandemie, die das Phänomen des sogenannten „Revenge Travel“ hervorgebracht hat, dem Aufholen der versäumten Reisemöglichkeiten. Dabei wurde am liebsten online von der Couch aus gebucht. Über die Hälfte der Deutschen organisieren ihre Reise im Internet. Fast die Hälfte verreist pauschal. Nur jeder Dritte bucht die Unterkunft separat, bei Flugtickets sind es lediglich 13 Prozent. Einfach ins Blaue hinein verreisen immerhin 12 Prozent der Deutschen, die gar nichts vorab buchen. Im Trend liegen Pauschalreisen, die man sich auch mit einzelnen Bausteinen individuell zusammenstellen kann.
In der Wahl des Reiseziels sind sich die Deutschen einig: Das Mittelmeer soll es sein. „Es gibt einen charmanten Begriff aus der Reiseanalyse: der Pauschalreisegürtel. Wenn man sich das auf der Karte anschaut, sind das alle Regionen um das Mittelmeer herum“, sagt Tourismusforscher Reif. Schaut man sich das Reiseverhalten nach Ländern an, dann bleibt Deutschland trotzdem das beliebteste Ziel. Allen voran die norddeutschen Küsten. Beliebteste Insel an Nord- und Ostsee ist Rügen. Außerhalb der eigenen Landesgrenzen bleibt Mallorca die Lieblingsinsel. Aber auch Kreta, Fuerteventura und Gran Canaria haben in Deutschland viele Fans. Über 16 Prozent zieht es in die Ferne: Hier ist besonders Südostasien begehrt. Das liegt vor allem an den geringen Kosten vor Ort.