Park über den Wolken: „Grüner Bunker“ in Hamburg eröffnet
Seit Anfang Juli ist die Hansestadt um eine Attraktion reicher. Auf dem „Grünen Bunker“, auch bekannt als Flakbunker, ist unter anderem ein einmaliger Dachgarten entstanden, der jetzt für die Öffentlichkeit geöffnet hat. Das historische Gebäude an der Feldstraße im Hamburger Stadtteil St. Pauli hat eine beeindruckende Transformation hinter sich. Ursprünglich 38 Meter hoch, wurde der massive Bunker auf dem sogenannten Heiligengeistfeld um fünf Etagen auf 58 Meter erweitert und begrünt. Etwa 23.000 Pflanzen verschönern die neu entstandenen Flächen und schaffen so ein besonderes Stadtbiotop. Auf dem Bergpfad kann man zu Fuß dem Bunker aufs Dach laufen. Der bis zu sechs Meter breite Aufstieg startet ebenerdig auf der Nordseite des Gebäudes. Über die Ost-, Süd- und Westfassaden steigt er immer weiter an und bietet Panoramablicke in alle Himmelsrichtungen, bis er im 1.400 Quadratkilometer großen öffentlichen Stadtgarten endet. Oben angekommen wird man mit einem großartigen Ausblick auf das Millerntor Stadion und bis auf die Reeperbahn belohnt. Genutzt wird der „Grüne Bunker“ nach wie vor als Co-Working-Space. Er beherbergt außerdem zwei Clubs. In den neu entstandenen Innenräumen ist das „Reverb by Hard Rock Hotel" mit 134 Zimmern eingezogen. Auch eine Bar, ein Restaurant, ein Café und eine Sport- und Konzerthalle mit Platz für bis zu 2.200 Menschen haben auf den neuen Etagen Platz gefunden. Darüber hinaus soll der „Grüne Bunker“ aber auch ein Ort der Erinnerung bleiben. Eine Gedenkstätte ist in Planung, um die 1.000 Zwangsarbeiter zu würdigen, die das Gebäude im Zweiten Weltkrieg in nur 300 Tagen errichten mussten. Fünf Jahre hat die die rund 60 Millionen Euro teure Umgestaltung des Bunkers gekostet. Die Idee dazu hatte vor elf Jahren der Hamburger Unternehmer Mathias Müller-Using. Ein wissenschaftliches Projekt wird in den nächsten fünf Jahren untersuchen, wie sich die Begrünung auf das Hamburger Klima auswirkt.
Im Sommer wird der Dachgarten von 9 bis 21 Uhr geöffnet sein, der Eintritt ist kostenlos. Wann er im Winter besucht werden kann, steht noch nicht fest. Aus Sicherheitsgründen können maximal 900 Menschen das spektakuläre Bunkerdach gleichzeitig genießen. Und das wird auch streng kontrolliert.