Applaus nach der Landung: Kulturunterschiede bei kollektiver Dankbarkeit
Die Fluggesellschaft Wizz Air wollte es genau wissen: Warum klatschen Passagiere nach der Landung und gibt es bei dieser Gewohnheit kulturelle Unterschiede? Laut Psychologen ist der Applaus am Ende eines Fluges Ausdruck kollektiver Erleichterung und Dankbarkeit. So zeigen die Passagiere an Bord, dass sie die Kontrolle über ihr Leben wiederhaben, die sie kurzzeitig in die Hände des Piloten gegeben hatten. Nach Ansicht des Kabinenpersonals von Whizz Air wird insgesamt allerdings nicht mehr so viel geklatscht, wie noch vor einigen Jahren. Das gilt aber nicht für Passagiere aus Bulgarien, Rumänien, Albanien und Italien. Während in Ungarn und Rumänien etwa 47 bis 48 Prozent nach der Landung im Flugzeug applaudieren, sind es in Großbritannien, der Schweiz und Serbien weniger als 30 Prozent. Georgien führt die Liste mit 75 Prozent an, dicht gefolgt von Bulgarien mit 70 Prozent. Die Ergebnisse zeigen: die kollektive Dankbarkeit ist nicht überall gleich groß. So gaben in Westeuropa gerade mal 28 Prozent an, aus Anerkennung für die Professionalität der Besatzung zu klatschen. 20 Prozent machten einfach mit, wenn es andere taten. Das Alter hingegen spielt keine allzu große Rolle. So applaudieren dem Piloten 64 Prozent der 18- bis 24-Jährigen, verglichen mit 50 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 54 Prozent der 35- bis 44-Jährigen. Mit 57 Prozent wird in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen am häufigsten geklatscht.