Riskante Reiseplanung mit KI: Wenn die Künstliche Intelligenz halluziniert
Ein Video über eine spektakuläre Seilbahn in Malaysia: Was ein Paar dazu inspirierte, den sogenannten „Kuak Skyride“ zu besuchen, stellte sich am Ende als komplette KI-Fälschung raus. Drei Stunden fuhren die Touristen laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ durch das fremde Land, um die Attraktion zu erleben, die niemals existiert hatte.
Diese Geschichte ist leider kein Einzelfall mehr, sondern ein wachsendes Problem. Immer häufiger erfindet die Künstliche Intelligenz Orte und gibt Falschinformationen, wenn sie für die Reiseplanung eingesetzt wird. Ein Mitunter sogar gefährliches Ergebnis, das Reisende in ernsthafte Schwierigkeiten bringen kann. So saß laut „Forbes“ ein Paar in Japan auf einem Berg fest, weil ChatGPT falsche Betriebszeiten für die letzte Seilbahn ins Tal angegeben hatte. Die Ursache für solche Fehler liegt in der Funktionsweise der großen Sprachmodelle (LLMs). Diese Systeme haben kein Wissen im eigentlichen Sinne, sondern sind darauf trainiert, auf Basis riesiger Datenmengen statistisch wahrscheinliche Wortfolgen zu erstellen. Das Ergebnis klingt häufig plausibel kann aber sachlich komplett falsch sein. Ein Phänomen, das Fachleute als „Halluzination“ bezeichnen. Doch obwohl die neue Technologie noch fehleranfällig ist, nutzen bereits 24 Prozent der Tourist:innen die KI für ihre Reiseplanung. Das ergab eine globale Umfrage des Reisesicherheitsdienstleisters „Global Rescue“ aus Boston. Dabei sind nicht nur falsche Routen oder Orte das Problem. Die Technologie hinter den gefälschten Videos ist dieselbe, die für Deepfake-Betrug genutzt wird. So verschwimmen die Grenzen zwischen authentischen Empfehlungen und gezielter Täuschung immer mehr. Wer vor den Spinnereien der KI gewappnet sein möchte, sollte auf jeden Fall bei der Reiseplanung auch etablierte Quellen wie offizielle Tourismus-Webseiten miteinbeziehen. In Deutschland ist die KI-Nutzung noch verhaltener. Laut einer Studie von MHP, einer Porsche-Tochtergesellschaft aus Ludwigsburg, setzen hierzulande erst 15 Prozent auf die Unterstützung von Künstlicher Intelligenz bei der Urlaubsplanung.
