
Von Brüllaffe bis Buckelwal: Acht mal Costa Rica für Wildtierfans
Costa Rica ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Das Land in Zentralamerika ist nur etwas größer als die Schweiz und dennoch leben hier rund 6,5 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit. Jede Region hält ihre Wunder bereit: dichte Regenwälder, Sümpfe, Nebelwälder oder unberührte Traumstrände. Diese außergewöhnliche Vielfalt macht Costa Rica zu einem der besten Orte der Welt, um Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Ob bunte Vögel, verspielte Affen, majestätische Jaguare oder sogar Wale, hier bekommt man unzählige Möglichkeiten, um alle aus nächster Nähe zu bestaunen. Wir stellen acht besondere Orte vor, an denen Costa Ricas Tierwelt erlebbar wird.
Corcovado-Nationalpark
Der wohl bekannteste Nationalpark in Costa Rica ist der Corcovado-Nationalpark auf der Osa-Halbinsel im Südwesten des Landes. National Geographic beschreibt ihn als den „biologisch intensivsten Ort der Erde in Bezug auf Biodiversität“. Wer durch seinen dichten Regenwald wandert, merkt schnell, warum: Tapire und Affen ziehen umher, bunte Aras kreisen am Himmel und mit etwas Glück bekommt man sogar einen Jaguar zu Gesicht. Als einziger Ort, der Brüllaffen, Spinnenaffen, weißgesichtige Kapuzineraffen und Totenkopfaffen beherbergt, ist dieser Park etwas ganz Besonderes. Hier sind mehr als 500 Baumarten, 140 Säugetier- und 370 Vogelarten, 120 Reptilien- und Amphibien sowie mehr als 6000 Insektenarten zuhause. Damit enthält er das gesamte Insektenökosystem, das zwischen Panama und Mexiko zu finden ist. Es wird empfohlen, zwischen Dezember und April anzureisen und einen erfahrenen Tourguide zu buchen. Kosten: Touren ab 80 Euro pro Person.
Tortuguero-Nationalpark
„Tortuga“ ist das spanische Wort für Schildkröte und der Name ist hier auch Programm. Das geschützte Gebiet gilt weltweit als eines der bedeutendsten Eiablageplätze der Grünen Suppenschildkröten sowie der Karett- und Lederschildkröte. Um die Tiere dabei zu beobachten, zieht es Reisende jedes Jahr zwischen Juli und Oktober in den Nationalpark. Neben den Schildkröten lassen sich auch Krokodile und Kaimane beobachten, die in den vielen Wasserwegen, die sich kanalartig durch den Park ziehen, ein geeignetes Zuhause gefunden haben. Mit einem ortskundigen Führer kann man die Eiablage beobachten, generell gilt jedoch auch hier Dezember bis April als die ideale Besuchszeit, da dann die Wanderwege begehbar und die Flüsse befahrbar sind. Der Eintritt kostet 16,95 US-Dollar pro Person.
Cahuita Nationalpark
Etwas südlich des Tortuguero-Nationalparks liegt der Cahuita Nationalpark. Hier trifft der Regenwald auf Korallenriffe. Der Artenreichtum ist durch fehlendes Süßwasser nicht so stark ausgeprägt, allerdings stellt der Park für Schnorchel-Fans ein echtes Highlight dar. An dem 15 Kilometer langen weißen Sandstrand mit türkisblauem Meer und Kokospalmen lassen sich im Wasser Seeigel, bunte Fischschwärme oder auch der ein oder andere Delfin sichten. Hier ist die optimale Reisezeit zwischen Mitte Februar und April sowie September und Oktober. Der Eintrittspreis liegt bei fünf US-Dollar für Erwachsene und zwei US-Dollar für Kinder. Der Ort Cahuita bietet darüber hinaus viele touristische Möglichkeiten mit kleinen Hotels und naturnahen Lodges, Touristeninformationen, Restaurants und Tourangeboten.
Monteverde Nebelwaldreservat
Das Monteverde Nebelwaldreservat wirkt wie aus einem Fantasyfilm entsprungen. Die Mischung aus ewigem Nebel, Moos und beeindruckenden Baumriesen verleiht dem Hochland eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre. Mit einem Reiseleiter besteht die größte Chance, Wildtiere zu entdecken. Besonders beliebt ist der Quetzal, ein farbenprächtiger Vogel, der ausschließlich in den Wolken- und Nebelwäldern Mittelamerikas lebt. Der Eintritt kostet 25 US-Dollar für Erwachsene und 12 US-Dollar für Kinder. Übernachtungsgelegenheiten findet man am besten in oder rund um Santa Elena. In der Umgebung gibt es noch zwei weitere Parks, das „Santa Elena Reservat“ und den „Children’s Eternal Rain Forest“, weshalb sich ein Besuch dreifach lohnt. Hier nicht zu vergessen: Regenbekleidung, Wanderschuhe und ein Fernglas!


Manuel Antonio Nationalpark
Sogar der kleinste Nationalpark des Landes hat in Costa Rica ordentlich was zu bieten. Im Manuel Antonio Nationalpark findet man eine große Tiervierfalt und wunderschöne Sandstrände, eingerahmt in tropisch grünen Regenwald. Bekannt ist der Park durch seine vielen, nicht menschenscheuen Tiere. Über 109 verschiedene Säugetiere sind hier beheimatet, darunter Faultiere, Kapuzineräffchen, Nasenbären und Gürteltiere. Generell gilt auch hier Dezember bis April als idealer Reisezeitraum, wer sich allerdings von der Artenvielfalt angesprochen fühlt, kann auch in den anderen Monaten anreisen, da die Tiere bei feuchterem Wetter aktiver sind. Zwischen September und November beispielsweise macht die Walmigration den Park attraktiv. Der Eintritt kostet 18 US-Dollar pro Person, jedoch sind auch hier die verschiedensten Touren buchbar.
Golfo Dulce
In dieser Bucht, die die Halbinsel Osa vom Festland trennt, lässt sich die vielfältigste Flora und Fauna Costa Ricas finden. Das Naturschutzgebiet ist mit seinem über 180 Meter tiefem Wasser perfekt für Buckelwale. Zwischen August und November lassen sich die Tiere und ihre Junge vom Strand aus oder auf einer Bootstour am besten beobachten. Auch in den anderen Monaten gilt der Park als Paradies für Sportfischer und Schnorchler. Bei der Unterkunft hat man die Wahl zwischen dem Golf selbst und Golfito. Die Hafenstadt hat in Ökolodges investiert, so dass viele Unterkünfte dort auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind.
La Selva Biological Station
Die La Selva Biological Station ist eine weltweit anerkannte Forschungseinrichtung. Jedes Jahr beherbergt die Station über 250 Wissenschaftler und Forscher aus 26 Ländern. Viele Touristen und Naturliebhaber werden von der Nachttour, bei der man Schlangen und Frösche entdecken kann, und der Vogeltour angezogen. Die bildet das Highlight, da in der Station rund 400 dokumentierte Vogelarten leben. Generell zeichnet sich die Station durch eine große Artenvielfalt aus. Hier leben 2077 Pflanzen-, 125 Säugetier-, 470 Vogel-, 48 Amphibien-, 87 Reptilien-, 45 Süßwasserfisch- und Zehntausende von Insekten-, Spinnentier- und anderen Gliederfüßerarten. Es sind verschiedene Touren buchbar, eine Forschertour in einer Kleingruppe kostet beispielsweise 40-45 Euro und Unterkünfte sind auf dem Gelände verfügbar.
Palo Verde Nationalpark
Im Nordwesten Costa Ricas liegt der Palo Verde Nationalpark, bekannt für seine Feuchtgebiete. Diese machen über 50 Prozent des Parks aus und sind Zufluchtsort für Tausende von Wasservögeln. Manche davon sind vom Aussterben bedroht, wie der Scharlachara, der Jaibu und der Große Hokkaido. Auch Krokodile und Leguane sind im Palo Verde Nationalpark beheimatet. Im Park findet man ein Mosaik aus über 15 verschiedenen natürlichen Lebensgemeinschaften, darunter laufabwerfende Tieflandwälder, immergrüne Wälder, überschwemmte Wälder und das Grasland. Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen ist zwischen November und April, der Eintrittspreis liegt bei 10 US-Dollar pro Person.





















