Von Burrata bis Queso Manchego: Eine Käsetour durch Europa
Käse ist weit mehr als nur ein Lebensmittel, er ist Ausdruck regionaler Identität, Tradition und ein kulinarisches Kulturgut. Von den Ursprüngen, als Hirten versuchten, überschüssige Milch haltbar zu machen, hat er sich zu einem vielseitigen Lebensmittel entwickelt. Ob würzig, mild oder kräftig, hart oder cremig, mit Kräutern verfeinert oder einfach nur gesalzen – in jeder Region Europas gibt es charakteristische Sorten, die noch heute vielfach in Handarbeit hergestellt werden. Welche man wo unbedingt kosten sollte, zeigt unsere Käsetour durch Europa.
Frankreich: Heimat der Klassiker
Frankreich zählt mit über 400 verschiedenen Käsesorten zu den abwechslungsreichsten Produzenten weltweit. Klassiker wie der cremige Camembert aus der Normandie, der elegante Brie aus der Region Île-de-France und der charaktervolle Roquefort, der in den tiefen Höhlen der Midi-Pyrénées reift, sind nur einige wohlklingende Sorten, die wir gerne auf dem Butterbrot essen. Jeder dieser Käsearten spiegelt die Landschaft, das Klima und die jahrhundertealte Tradition wider, die das französische Käsehandwerk einzigartig machen. Im Land der berühmten Weine begleitet Käse genau wie der Rebensaft so gut wie jedes Dinner.
Italien: Mediterrane Vielfalt
Von der norditalienischen Emilia-Romagna, wo der berühmte Parmesan oder Parmigiano Reggiano, lange Zeit zum Reifen braucht, bis er einen intensiven, nussigen Geschmack entwickelt, hin zu den Südländern, wo Mozzarella di Bufala aus Kampanien mit seiner milden Frische besticht: Auch in Italien ist die Bandbreite an spannenden Käsesorten groß, hat das Milchprodukt eine lange Tradition. Während Pecorino, ein würziger Schafskäse aus Toskana und Sardinien, zum Beispiel ebenso wie Mozzarella Pasta und Salaten das gewisse Etwas verleiht, werden andere Sorten wie Gorgonzola gerne zum knusprigen Brot als Antipasti gereicht. Auch der Aperitivo wird gerne von Käse begleitet, zum Beispiel einer cremigen Burrata.
Schweiz: Der Geschmack der Alpen
Unser Nachbarland ist berühmt für seine alpinen Käsespezialitäten, die in den Höhenlagen der Berge reifen und einen besonders kräftigen Geschmack entfalten. Emmentaler mit seinen charakteristischen Löchern und mild-nussigem Aroma, der vollmundige Gruyère und der cremige Raclette sind nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit beliebt. In der Alpenrepublik ist Käse nicht nur Nahrungsmittel, sondern vielmehr Kulturerbe und auch ein Touristenmagnet, der noch häufig in traditioneller Handarbeit hergestellt wird.


Spanien: Lebendige Tradition
Eine überraschende Vielfalt an Käse gibt es auch in Spanien. Der berühmteste unter ihnen ist vielleicht der Manchego aus La Mancha, ein Schafskäse mit fester Textur und leicht nussigem Geschmack, der sowohl jung als auch gereift genossen wird. Im Norden des Landes, insbesondere im Baskenland und in Asturien, findet man kräftige Blauschimmelkäse wie Cabrales und weiche Sorten wie Idiazábal, die oft über Holz geräuchert werden. Die spanische Käsewelt steht für lebendige Tradition, die von mild bis intensiv reicht und die mediterrane Küche bereichert.
Deutschland: Junge Wilde mischen mit
Auch in Deutschland ist die Käsekultur lebendig und geht weit über den bekannten Butterkäse hinaus. Besonders im Allgäu, Harz und Schwaben werden würzige Berg- und Schnittkäse produziert, die dort eine lange Tradition haben. In den letzten Jahren haben aber auch junge Käsereien mit neuen Rezepturen und Bio-Zertifizierungen frischen Wind in die Szene gebracht. Dabei werden alte Traditionen bewahrt, gleichzeitig aber neue Geschmackserlebnisse geschaffen.
Noch mehr Käse-Schätze in Europa
Natürlich punktet auch die Niederlande mit einmaligen Käse-Sorten wie Gouda und Edamer, benannt nach ihrer Herkunft. In Großbritannien ist man stolz auf den goldgelben Cheddar und den Stilton, einen englischen Blauschimmelkäse. Griechenland punktet mit dem salzigen und beliebten Feta, während Portugal mit dem cremigen Queijo Serra da Estrela eine besondere Spezialität anbietet.

