Deutschland: Zehn Postkartenmotive, die vor die Kamera gehören
Schloss Neuschwanstein, das Brandenburger Tor oder der Kölner Dom sind weltberühmte Fotomotive, die man direkt mit Deutschland in Verbindung bringt. Kein Wunder also, dass sie laut der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) auch zu den persönlichen Highlights internationaler Gäste gehören. Doch abseits dieser Touristenmagnete gibt es noch viele weitere prima Postkartenmotive. Wer kennt zum Beispiel Tiger & Turtle oder die Rakotzbrücke? Von abgefahren bis klassisch – wir nehmen mit auf eine kleine Deutschlandreise für alle Hobbyfotografen.
Tiger & Turtle – Magic Mountain, Duisburg
Der Name „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ klingt zunächst seltsam ist dann aber ziemlich passend. Die begehbare Achterbahn-Skulptur in Duisburg zählt mittlerweile zu den meist fotografierten und publizierten Motiven der neueren Zeit. Sie erinnert mit etwas Fantasie an einen Tiger. Und die Besucher, die nur langsam vorankommen, sind die Schildkröten. Wer alle Stufen geschafft hat, wird mit einer herrlichen Aussicht auf die Duisburger Innenstadt belohnt. Fotografen, die abends auf die Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark steigen, bekommen dann die nachts mit 880 LEDs beleuchtete Sehenswürdigkeit noch mal aus einer ganz anderen Perspektive vor die Linse.
Externsteine, Horn-Bad Meinberg
Die rund 40 Meter hohe Sandstein-Felsformation im Tal der Wiembecke zählt mittlerweile zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmälern Deutschlands. An derselben Stelle befand sich vor sich vor über 100 Millionen Jahren ein kreidezeitliches Flachmeer und noch heute findet man kleinere Fossilien in der Umgebung. Doch nicht nur deswegen zieht es jedes Jahr knapp eine halbe Millionen Besucher nach Horn-Bad Meinberg. Die vielfältige Landschaft im Teutoburger Wald lieben Wanderer ebenso wie Fotografen, sodass sich beide Hobbys prima kombinieren lassen. Besonders gute Bilder der Externsteine gelingen im Winter, denn da geht die Sonne genau über der Felsformation auf. Aber auch im Frühjahr bis Herbst, wenn sie von der Seite angestrahlt wird, lassen sich einige klasse Fotos der lichterfüllten Felsformation schießen.
Basteibrücke, Rathen
Mit ihrer Aussichtsplattform erinnert die Basteibrücke zunächst eher an das Huangshan-Gebirge in China. Doch tatsächlich steht die bizarre Felsformation in der sächsischen Schweiz. Das schmale Riff fällt etwa 194 Meter bis zur Elbe ab und bietet eine klasse Aussicht auf das Elbsandsteingebirge sowie das Tal. Hier gibt’s nicht nur Abenteuer für Kletterer und Wanderbegeisterte, sondern auch außergewöhnliche Motive für alle Fotografen. Sei es die Brücke selbst, der Lilienstein, die Festung Königstein oder den Kurort Rathen. Ein schönes Foto gelingt bei Sonnenaufgang vom benachbarten Ferdinandstein aus. Dann tummeln sich noch die wenigsten Besucher auf der über 75 Meter langen Sehenswürdigkeit und die ersten Strahlen lassen die Brücke in einem hellen orange leuchten.
Burg Eltz, Wierschem
„Die schönste Burg Europas“ oder „Fairy tale in stone“ sind nur zwei Namen für die gut versteckte Märchenburg aus dem 12. Jahrhundert. Mit ihrer magischen Atmosphäre zählt sie zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten an der Mosel und meistfotografierten Spots auf Instagram zählt. Malerische Erker mit Spitzdächern, eine bedeutende Schatzkammer sowie tiefe Schlossgräben versetzen die Besucher ins Staunen. Man fühlt sich wie im Mittelalter und will diesen Moment festhalten. Das populärste Bild entsteht dabei direkt vor der Brücke mit dem markanten Bauwerk im Hintergrund. Doch auch umliegende Gebirgshänge oder die hohe Aussichtsplattform an der Pendelbus-Straße sind tolle Spots für sehenswerte Aufnahmen. Frontal, seitlich oder von oben – die Burg Eltz glänzt aus nahezu jeder Perspektive.
Rakotzbrücke, Rathen
Früher dachten die Menschen, dass der Teufel die Rakotzbrücke gebaut habe. Aufgrund eines derart dünnen Brückenbogens könne lediglich er für dieses Bauwerk verantwortlich sein. Tatsächlich wurde die knapp 20 Meter freispannende Bogenbrücke Ende des 19. Jahrhunderts vom Rittergutsbesitzer Herrmann Friedrich Roetschke erbaut. Heute steht die märchenhafte Sehenswürdigkeit im Rhododendronpark unter Denkmalschutz und darf wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden. Ein schönes Foto lässt sich aber ohnehin vom Wasser oder an Land aus knipsen. Am besten an einem windstillen Herbst- oder Frühlingstag, da sich dann Spiegelung der Brücke sowie Farbpracht der Umgebung prima aufnehmen lassen. In den frühen Morgenstunden mit leichten Nebelschwaden wirken Bilder gar richtig mystisch.
Hintersee, Ramsau
Unberührte Natur soweit das Auge reicht. Der romantische Hintersee im Nationalpark Berchtesgaden gibt mit seinem glasklaren Wasser, dem „Zauberwald“ und der Reiter Alm im Hintergrund ein Postkartenmotiv ab. Egal, ob zu Fuß oder per Boot – fotografische Erinnerungen lassen sich hier viele sammeln! Sehr schön wird es am frühen Morgen, wenn leichter Nebel auf dem Wasser liegt und die Bergwelt im See spiegelt. Das wussten auch schon zahlreiche Maler im 19. Jahrhundert. Deren Werke können heute noch auf dem Ramsauer Malerweg betrachtet werden. Da verwundert es nicht, dass es die Menschen bereits seit Jahrhunderten an diesen idyllischen Ort zieht.
Wasserschloss Speicherstadt, Hamburg
Mitten in der Hamburger Speicherstadt liegt das glanzvolle Wasserschloss, das Besucher unbedingt mal gesehen haben müssen. Früher Unterkunft für HafenarbeiterInnen, heute Restaurant und Teekontor. Allerdings nach wie vor ein beliebter Spot für alle Entdecker und Fotografen. Das auf einer Halbinsel befindliche Bauwerk zeichnet sich durch seine besondere Lage zwischen zwei Wasserläufen und dem imposanten Stil des Backstein-Expressionismus aus. Einzigartige Bilder lassen sich zur „Blauen Stunde“ und vor Sonnenuntergang aufnehmen. Der Moment, wenn man vor der Poggenmühle-Brücke steht und die Lichter angeschaltet werden, ist einfach nur magisch. Doch Fotografen sollten sich beeilen, denn schon kurz nach Sonnenuntergang schippern bereits die ersten Touristenboote ins Bild.
Königssee, Schönau
Rund um den Königssee im Südosten Bayerns gibt es ein paar richtig schöne Fotomotive. Egal, ob hohe Berge, klare Gebirgsseen oder prächtige Wälder: Die Naturkulisse weiß den Besucher zu beeindrucken und wird nicht ohne Grund „Fjord der Alpen“ genannt. Das wohl meistfotografierte Motiv stellt mit Sicherheit die Wallfahrtskappelle St. Bartholomä auf der Halbinsel Hirschau dar. Doch wer die berühmten weinroten Zwiebeltürme aus nächster Nähe sehen will, sollte nicht seekrank sein. Denn Besucher können sie lediglich per Schiff und nicht zu Fuß erreichen. Ein besonders eindrucksvolles Bild lässt sich mit dem ersten Boot bei Tagesanbruch einfangen, wenn Stimmung sowie Spiegelung wunderbar übereinstimmen. Ein eindrucksvoller Moment zum Innehalten.
Saarschleife, Mettlach
Ein Ort, an dem Deutschland magisch wirkt, ist mit Sicherheit auch die große Saarschleife bei Mettlach. In einem bemerkenswerten Bogen, der sich beinahe wieder berührt, hat die Saar ihr Flussbett in das Taunusquarzit-Gestein gegraben. Vom 42 Meter hohen Aussichtspunkt Cloef, der insgesamt fast 200 Meter über dem Wasserspiegel im Tal liegt, oder dem Baumwipfelpfad aus gibt es einen optimalen Blick auf das Naturwunder. Dabei lohnt insbesondere der 1.250 Meter lange Holzsteg im Herbst. Die Landschaft wirkt hier bei Sonnenaufgang wie von einem anderen Stern, wenn das aufgehende Licht langsam über das Durchbruchstal zieht. Klar, dass solche Aussichten Fotografen anziehen und die 410 Millionen Jahre alte Flussschleife zu den beliebtesten Motiven des Landes gehört.
Schloss Neuschwanstein, Schwangau
Eines der am meistfotografierten sowie gelikten Sehenswürdigkeiten Deutschlands darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen: Im 19. Jahrhundert wurde Schloss Neuschwanstein bei Füssen von König Ludwig II. erbaut. Das märchenhafte Bauwerk, gelegen auf einem Berggipfel und umgeben von Gebirgen, ist ein wunderbarer Fotospot zu jeder Jahreszeit. Von der Marienbrücke aus hat man die beste Sicht auf Neuschwanstein, das flache Hügelland und den Alpsee im Hintergrund. Wer das Schloss allerdings auch mal aus der Vogelperspektive aufnehmen will, sollte auf den naheliegenden Tegelberg oder die Berghütte Reith-Alpe pilgern. Fernab von Menschenmassen lassen sich hier in aller Ruhe schöne Bilder von dem weltberühmten Schloss machen.