Gepäcksuche: Was bringen Koffertracker
Wer viel verreist, kennt das Problem: Man wartet an der Gepäckausgabe auf seine Reisetasche, die aus irgendeinem Grund auf einem anderen Kofferband ihre Runden dreht oder im schlimmsten Fall auf einem anderen Flughafen gelandet ist. Da wäre es doch hilfreich, mit dem Smartphone schauen zu können, wo sich das eigene Gepäck gerade befindet.
Kleine Tracker, einfach im Koffer verstaut, sollen das jetzt ermöglichen. Lange Zeit hatten hier offizielle Regularien gefehlt, sodass es bei einigen Fluggesellschaften verboten war, die Technik mitzuführen. Mittlerweile ist es jedoch offiziell erlaubt, Tracker im Aufgabegepäck unterzubringen, das bestätigt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL): „Koffer-Tracker stellen kein Sicherheitsrisiko da.“ Dennoch darf die Batterie im Gerät einen Lithiumgehalt von 0,3 Gramm nicht übersteigen und die Leistung des Trackers muss unter 2,7 Wattstunden (Wh) liegen.
Die Funktionsweise ist meist sehr ähnlich. Über Bluetooth nehmen sie Kontakt mit kompatiblen Smartphones auf und können einen groben Standort des Gepäcks anzeigen, meist jedoch nur wenn sich dieses in der Umgebung befindet. Je nach Signalstärke und Umwelteinfluss beträgt die Reichweite so fünf bis fünfzig Meter.
Sollte der Koffer also nur auf dem falschen Gepäckband rotieren, kann der Tracker eine wertvolle Hilfe sein. Hat das Gepäck jedoch einen anderen Flug als man selbst genommen, ist die Chance sehr gering, das eigene Hab und Gut orten zu können. Aktuell ist der „Airtag“ von Apple am besten für die Koffersuche geeignet. Es ist weit verbreitet und die Nutzer müssen automatisch alle verfügbaren Tracker-Standorte in das System einspielen, sodass ein dichtes Erfassungsnetz zustande kommt. Nutzer von Android-Geräten müssen meist erst ihre Erlaubnis erteilen, andere Tracker als den eigenen mit erfassen zu dürfen. Manche Systeme lassen aber auch ausschließlich das Smartphone des Besitzers als Ortungsgerät zu.
Zwischen 30 und 40 Euro kostet ein Tracker. Ob sich die Anschaffung lohnt, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Wenn sich das Gepäck nicht mehr in mittelbarer Reichweite befindet, macht er eher keinen Sinn.