Londoner Verkehrsdschungel: S-Bahn-Linien bekommen Namen
Im Londoner Verkehrsdschungel kann man schnell den Überblick verlieren. Denn neben U-Bahnen, den beliebten Doppeldeckerbussen und den ikonischen Taxis gibt es auch noch eine Straßenbahn in der britischen Hauptstadt.
Die Linien der oberirdischen Bahn sollen nun sprechende Namen und unterschiedliche Farben erhalten. Nötig sei die Maßnahme, um die S-Bahn-Linien besser von der U-Bahn unterscheiden zu können. Seit dem Jahr 2007 sind nämlich auch Straßenbahnen in der Metropole unterwegs.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan erhofft sich von der Überarbeitung eine bessere Orientierung für Einheimische und Touristen. Bisher gab es lediglich doppelte orangene Linien als Symbol für die S-Bahn. Die neuen Namen und Farben sollen ab August die Geschichte und Kultur ihrer Umgebung würdigen. So ist beispielsweise die Overground-Linie „Lioness“ (Löwin), welche von Euston nach Watford Junction verläuft, nach den „Löwinnen“ benannt, die im Wembley-Stadion 2022 Frauenfußball-Europameisterinnen wurden. Die „Lioness“-Linie wird zusätzlich in Gelb dargestellt und verläuft am Stadion vorbei. Eine andere Verbindung wird künftig Braun tragen und wurde auf den Namen „Weaver“ getauft. Dabei sind einige Haltepunkte zwischen der Liverpool Street und Cheshunt/Enfield Town/Chingford bekannt für ihre historischen Bezüge zur Textilindustrie. Die Linie mit dem Namen „Suffragette“ ist grün und reicht von Gospel Oak nach Barking Riverside. Der Name leitet sich von den Suffragetten ab, die einst Vorkämpferinnen für Frauenrechte zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren. Sie lebten oft in den Arbeitervierteln im Londoner Osten. Kosten wird die Umgestaltung stolze 6,3 Millionen Pfund (ungefähr 7,37 Millionen Euro).