So entstand der Kuba-Entdeckerfilm
Was macht den Mojito so kubanisch? Wie rollt man eine Zigarre? Wo werden Havannas quietschbunten Oldtimer in Schuss gehalten? Antworten auf diese und weitere spannende Fragen gibt es im Kuba-Entdeckerfilm. Den Zuschauer nimmt Reiseexpertin Andrea von Berge & Meer mit auf die Zuckerrohrinsel. Und dass sie Kuba liebt, merkt man in jeder einzelnen Filmsequenz: Ob sie lernt, Zigarren selbst zu rollen, in memoriam an Ernest Hemingway einen Mojito in der La Bodeguita del Medio schlürft, mit dem Ochsengespann ein Tabakfeld pflügt oder den Traumstrand von Varadero entlang schlendert. Ganz besonders glücklich aber ist Andrea, wenn sie das Kuba der Kubaner entdeckt.
„Die schönste Insel, die Menschenaugen je erblickt haben“, notierte einst Christoph Kolumbus in sein Bordbuch. „Kolumbus wäre auch heute noch hingerissen“, versichert Andrea gleich zu Beginn des Films. Die sympathische Berge & Meer-Einkäuferin für Kuba nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zur Königin der Karibik: zu weißgoldenen Sandstränden, türkisfarbenem Meer, einzigartiger Natur, alten Heldenmythen und Lebensfreude pur. Im November vergangenen Jahres war sie zehn Tage lang mit dem dreiköpfigen Filmteam von vogelheim.tv unterwegs. „Es war etwas aufwendig und viel Papierkram zu erledigen, bis wir endlich einen Tag vor der geplanten Abreise die Drehgenehmigungen und Visa in den Händen hielten“, erinnert sich Produktionsleiter Florian Hofmann. „Doch vor Ort gestaltete sich alles völlig unkompliziert.“
Kolumbus wäre heute noch hingerissen
Von morgens bis abends stand Andrea unter der karibischen Sonne vor der Kamera. Anstrengend? Von wegen! Stets gut gelaunt genießt die Reiseexpertin, die seit elf Jahren für Berge & Meer tätig ist, den Dreh in vollen Zügen und stürzt sich direkt in das pralle Leben von Havanna. Mit einer einzigartigen Mischung aus Farben und Menschen, aus Melancholie und überschäumender Lebensfreude beeindruckt die 500 Jahre alte Diva Andrea mächtig. Auf den Spuren Hemingways steuert Andrea dessen Lieblingsbar La Bodeguita del Medio an. Der Schriftsteller soll seinerzeit eine Flasche Rum konsumiert haben – pro Tag. Am liebsten in Form von Mojitos. „Was macht den Mojito so kubanisch?“ fragt Andrea, als sie im dichten Gedränge am Tresen im Ausschankraum steht. „Zucker zweimal: einmal der Rum, einmal der Extrakt, dazu Eis und erfrischende Minze.” Als Andrea dann noch die Erlaubnis bekommt, sich in den hinteren Räumen auf einer der mit unzähligen Bildern und Unterschriften übersäten blauen Wände zu verewigen, strahlt sie mit der karibischen Sonne um die Wette.
Was wäre Havanna ohne eine Oldtimer-Tour entlang des Malecón, der berühmten Uferstraße? Dabei lernt Andrea den findigen Automechaniker Alfredo kennen. Er nimmt sie mit in seine Oldtimer-Werkstatt, nicht mehr als eine Baracke. Andrea ist beeindruckt vom unerschöpflichen Erfindungsreichtum und dem unkonventionellen Ersatzteillager, mit dem Alfredo und andere Kubaner die quietschbunte Bonbonwelt auf den Straßen am Laufen halten. Aktuell versucht er sich an einem Triumph aus den 1960er-Jahren. „Mir würde er in Rosa sehr gut gefallen“, meint Andrea. Alfredo zwinkert: „Für Dich lackiere ich ihn rosa und wenn Du wieder nach Hause fliegst, dann wieder original rot“.
Es sind die Begegnungen, die für Andrea die Highlights einer Reise durch Kuba ausmachen. Das Improvisationstalent und der Durchhaltewillen der Bewohner prägen Kuba. Martin Staub, ein Aussteiger aus Deutschland, früher in der Finanzbranche tätig, bietet heute erfolgreich Touren auf selbstgebauten Lowrider-E-Bikes an. Bart, Zigarre im Mund, Lautsprecher am Lenker. Mit den tiefergelegten Rädern, Hirschlenker und breiten Reifen sind sie ein echter Hingucker. Mit der Friseurin, die sie für eine kubanische Nacht im legendären Nachtclub Tropicana hübsch macht, plaudert Andrea über die Gewohnheiten kubanischer Frauen und Männer, deren Lebensrhythmus von Tanz und Musik bestimmt zu sein scheint. Man spürt den Aufbruch in eine neue Selbstständigkeit, die mit dem Socialismo Tropical in Einklang gebracht werden muss.
Ochsenkarren und Tabakfelder
Im Valle de Viñales, wo der Tabak für die weltbesten Zigarren wächst, taucht Andrea ein in das ursprüngliche Kuba. Ochsenkarren, sattgrüne Felder und dschungelartig überwucherte Kalksteinberge prägen das Land der Tabakbauern. „Wie vor hundert Jahren“, lacht Andrea und pflügt nach Anleitung von Tabakbauer Benito mit dem Ochsenkarren ein Tabakfeld. „Ochsen brauchen kein Benzin und keine Ersatzteile und schonen den Boden.” Und weil sie so fleißig gepflügt hat, lernt Andrea von dem Farmer mit dem Sombrero auf dem Kopf auch noch, wie man eine Zigarre rollt. Stolz hält Andrea schon bald ihre erste selbst gerollte Zigarre in die Luft.
Jeder Autostopp ist ein Abenteuer, ein Erlebnis für die Berge & Meer-Reiseexpertin: von den Traumstränden Varaderos bis zur Kolonialschönheit Trinidads, von der weltberühmten Schweinebucht bis zum Zuckerrohrtal Valle de los Ingenios. „Hier im Tal der Zuckermühlen spürt man auf Schritt und Tritt, welchen Reichtum Kuba dem weißen Gold verdankte“, sagt Andrea. In Trinidad trifft sie auf einen Zeitzeugen, der die Schweinebucht-Invasion erlebt und während der Revolution in den Bergen gekämpft hat. Der charismatische Mann hat die kubanische Revolution aufgesogen und lebt heute noch darin. „Ein bewegender Moment“, erinnert sich Andrea.
Auch Andreas Guide Adrian hält den Heldenmythos aufrecht. „Wenn ich vor einem Problem stehe, überlege ich, wie würde Ché entscheiden? Er hat uns gelehrt frei zu denken“, erklärt er ehrfürchtig vor dem mächtigen Ché-Mausoleum in Santa Clara. Andrea deutet lachend auf den berühmten Spruch des Freiheitskämpfers „Hasta la Victoria siempre“ (immer bis zum Sieg), der auf einer mächtigen Säule vor dem Mausoleum prangt.
Aufbruch in eine neue Freiheit
„Ich erlebe Kuba als Sehnsuchtsort, an dem sich die verschiedensten Geschichten einer abenteuerlichen, fernen Vergangenheit zu einer zeitlosen Gegenwart mit einem unwiderstehlichen Charme verdichten“, verrät Andrea. Ein Land mit fröhlichen Menschen, die mehr und mehr in eine neue Freiheit aufbrechen, die unendlich gastfreundlich eine Idee vom Leben feiern, deren Anziehungskraft ungebrochen ist. „Seien Sie Teil davon und lassen Sie sich verzaubern von der Perle der Karibik“, rät Andrea.
Interview: Sabine Metzger
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