Mehr Orientierung in New York: Neuer U-Bahn-Plan für den Big Apple
Er hat Generationen von Touristen zur Verzweiflung gebracht: Seit 1979 wurde der Netzplan der New Yorker-U-Bahnen nicht mehr grundlegend überarbeitet. Die Karten, die sehr genau das oberirdische Stadtbild wiedergaben, waren für Touristen nur sehr schlecht zu lesen. Über Gewässer und Grünanlagen lag ein verworrenes Netz von U-Bahn-Linien. Mit dem neuen Plan erscheint das U-Bahn-Netz geometrischer und klarer. Die Umrisse der Stadtbezirke sind immer noch vorhanden, aber wesentlich einfacher dargestellt. So werden unter anderem die U-Bahn-Linien in kräftigeren Farben und klareren Linien gezeigt. Laut Janno Lieber, CEO der Metropolitan Transportation Authority (MTA), ist die neue Version viel einfacher zu lesen und „spiegelt gleichzeitig alle Verbesserungen wider, die wir im Laufe der Jahre vorgenommen haben.“ Die New Yorker stehen dem neuen Plan allerding ablehnend gegenüber. Die New York Times zitiert eine Leserin, die findet, dass die Karte unübersichtlich sei. Andere bezeichnen sie in diesem Zusammenhang als „pures Chaos“ oder „verwirrend“. Einige positive Stimmen auf der Bevölkerung gibt es dennoch. Sie finden, dass der neue Nahverkehrsplan durchaus leichter zu verstehen sei.
Für den Schriftsteller und Kartenmacher Jake Berman hat es mit der Straßenstruktur Manhattans zu tun, dass viele New Yorker die Pläne ablehnen. „Wenn man von der 51. Straße und der Sixth Avenue zur 42. und der Fifth Avenue will, kann man leicht ausrechnen, dass man neun Blocks in die Innenstadt und einen Block nach Osten gehen muss.“ In New York wisse das jeder. Es sei also nicht erforderlich, den Übersichtsplan zu verzerren, damit er verständlich werde.