Mein Japan: Zu Füßen des Fuji-san
Luisa liebt Asien und hat schon einige Länder auf dem Kontinent bereist. Sie findet: Japan ist das ideale Ziel für Asien-Einsteiger. Ihre persönlichen Tipps für den Besuch um Land des Lächelns ...
Wer nach elf Flugstunden in Tokio landet, der findet sich in einer komplett anderen Welt wieder. Ein Meer aus Hochhäusern, blinkenden Leuchtreklamen, Elektroautos, wuselnden Menschen – die Metropolregion Tokio zählt sage und schreibe 37 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Japans ist wirklich eine Mega-City. Sinnbildlich dafür steht die Shibuya-Kreuzung: Bis zu 15.000 Menschen überqueren die Straßen dort während einer einzigen Ampelphase.
Inmitten des Trubels dieses zentralen Verkehrsknotenpunkts befindet sich die Hachiko-Statue: Sie erinnert an einen Hund, der neun Jahre lang jeden Tag zu diesem Platz kam und sein verstorbenes Herrchen vom Bahnhof abholen wollte. Die herzerwärmende Geschichte wurde vor ein paar Jahren auch in Hollywood verfilmt. Als Symbol für unerschütterliche Treue ist das Denkmal bis heute ein beliebter Treffpunkt.
Die Japaner sind sehr hilfsbereit
Wer einen Eindruck von Tokio bekommen möchte, der sollte durch das einstige Unterhaltungsviertel Asakusa (sprich: Asak’sa) bummeln. Dort findet man nicht nur viele kleine Läden, unzählige Restaurants und eine belebte Einkaufsstraße, sondern auch die älteste Tempelanlage Tokios. Für mich verdeutlicht das sehr gut, dass Japan einerseits sehr modern ist, andererseits aber seine Traditionen pflegt und bewahrt.
Die Menschen sind höflich und zurückhaltend, tatsächlich wird man mit vielen Verbeugungen begrüßt. Alles läuft ruhig und diszipliniert ab – für Urlauber, die zum ersten Mal nach Asien reisen, ist das ein entspannter Einstieg in diesen Kulturkreis. Selbst wenn man mal nicht mit Englisch weiterkommt, sind Japaner aufrichtig bemüht, einem weiterzuhelfen. Als ich an einem Imbissstand nicht so recht wusste, was ich wählen soll, machte mir die Köchin mit freundlichem Lächeln Mut – und mit ihrer Hilfe gelang es dann, das Richtige zu bestellen.
Landschaftlich ist Japan vielfältig: Neben den vier Hauptinseln Honshu, Hokkaido, Kyushu und Shikoku gibt es noch 6.800 weitere Inseln, das Land erstreckt sich über etliche Klimazonen. Die Japanischen Alpen sind ein tolles Wandergebiet. Ein guter Startpunkt ist das Städtchen Takayama mit seiner malerischen Altstadt. Zudem warten zahlreiche Nationalparks mit besonderen Highlights auf – etwa der Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark rund um den Fuji-san. Wegen seines symmetrischen Vulkankegels gilt er als einer der schönsten Berge der Welt und wird zudem als heilig verehrt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Berg vom Fünf-Seen-Gebiet aus. Ich hatte Glück – der 3.776 Meter hohe Gipfel war frei und sogar von meinem Hotel aus gut zu erkennen. Ein ganz besonderer Anblick und ein Höhepunkt meiner Japan-Reise!
Ein Bad im heißen Onsen
Neben Tokio sollte man keinesfalls die ehemalige Kaiserstadt Kyoto verpassen. Mit ihren Tempeln und Gärten bietet sie kulturell sehr viel und beherbergt zahlreiche Shinto-Schreine und buddhistische Tempel. Besonders hat mich das Zusammenspiel der beiden Religionen beeindruckt. In jedem Shinto-Schrein findet man auch eine Buddha-Statue und in jedem buddhistischen Tempel auch einen kleinen Shinto-Schrein. In Umfragen geben 90 Prozent der Japaner an, dass sie sowohl buddhistisch als auch shintoistisch sind. Deshalb sagt man auch gerne, dass die Bevölkerung Japans zu 180 Prozent gläubig ist.
Wer Japans Küche kennenlernen will, findet in Kyoto ein großes Angebot. Zu meinen Lieblingsspeisen gehört Sushi – so war es ein besonderes Erlebnis, echt japanisches Nigiri zu essen. Die Auswahl war sehr viel größer als in Deutschland. Es gab gleich mehreren Thunfisch-Varianten. Die japanische Küche, die ja besonders gesund ist, bietet aber noch mehr: Ramen sind eine beliebte Nudelsuppe. Auch Shabu shabu, eine Art Brühfondue, und Tempura, in Teig frittiertes Gemüse, Fisch und Fleisch, findet man auf den meisten Speisekarten. Die Gemüseauswahl ist sehr abwechslungsreich. So habe ich Lotuswurzeln gegessen, die ein wenig wie Champignons schmecken.
Eine Einrichtung, die mich sofort begeisterte, ist das Onsen. Solche Thermalwasserbecken gibt es in vielen Hotels. Herrlich, um nach einem erlebnisreichen Tag zu entspannen! Tatsächlich hat jede Jahreszeit in Japan ihre Höhepunkte: Die Kirschblüte im Frühling ist eine Reise wert, auch die Pflaumenblüte davor ist zauberhaft. Im Sommer ist eine Besteigung des Fuji-san möglich, und während der Laubfärbung im Herbst sind einige Tempel besonders schön beleuchtet.
Eine Japanische Teezeremonie erleben
Tee ist in Japan mehr als nur ein Getränk, er ist Teil der Kultur und des Lebensstils. So ist eine japanische Teezeremonie ein besonderes Erlebnis. Da es dabei auch um innere Ruhe und Meditation geht, dauert das Teeritual eigentlich vier Stunden. Doch es gibt zum Glück auch kürzere Varianten – das ist angenehmer, da man dabei traditionell in der Hocke sitzt, und das ist für ungeübte Teilnehmer doch ziemlich anstrengend. Ich habe in Tokio an einer solchen verkürzten Zeremonie teilgenommen. Die Teemeisterinnen durchlaufen eine jahrelange Ausbildung, um diese Kunst perfekt zu beherrschen. Einen Chasen, einen Teebesen aus Bambus zum Aufschäumen des Matcha-Tees, habe ich als Mitbringsel gekauft – für ein wenig Japan-Gefühl zu Hause.
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