Mein Tansania: Giraffen und Löwen ganz nah
Jambo, Afrika! Melanie ist bei Berge & Meer Reise-Expertin für Süd- und Ostafrika. Schon als Kind war sie mit ihren Eltern auf den Spuren des "Königs der Löwen" unterwegs. Von der beeindruckenden Tierwelt in der Serengeti ist sie noch immer begeistert.
Tansania ist das klassische Reiseziel für alle, die schon immer von einer Safari geträumt haben. Allein der Klang des Wortes „Serengeti“ weckt Fernweh und zu Recht hohe Erwartungen. Immerhin zählt der Nationalpark zu den Berühmtesten der Welt. Gras und Steppe erstrecken sich in dem riesigen Schutzgebiet im Norden Tansanias – es umfasst 30.000 Quadratkilometer – bis zum Horizont. Der Begriff Serengeti ist aus der Massai-Sprache abgeleitet und bedeutet passenderweise „das endlose Land“. Diese Weite verschlägt einem erst einmal den Atem und man fühlt sich ganz klein.
Hakuna Matata und 125 Sprachen
Als Jugendliche war ich mit meiner Familie zum ersten Mal in Ostafrika: Auf den Spuren des „Königs der Löwen“ unterwegs zu sein – das hat mich damals schon fasziniert. „Hakuna Matata“, ein Sprichwort, das wahrscheinlich jeder kennt, kommt aus der afrikanischen Sprache Swahili. Wörtlich übersetzt heißt es „Es gibt keine Probleme“ oder freier „alles in bester Ordnung“. Da in Tansania 125 verschiedene Sprachen gesprochen werden, unterhält man sich meist auf Swahili oder Englisch. Die Guides für deutsche Reisende sprechen aber auch Deutsch.
Tiere finde ich auch zu Hause in Deutschland toll. Aber Löwen, Elefanten und Zebras nicht im Zoo, sondern in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, das ist schon etwas wirklich Besonderes. Als ich vor kurzem in Tansania war, habe ich mein erstes großes Wildtier schon auf dem Weg zum Nationalpark gesehen. Neben einer gepflasterten Straße stand plötzlich ein Elefant. Einfach so! Da wusste ich: Ich bin in Afrika angekommen, jetzt geht es los.
Löwenbabys direkt am Geländewagen
Es ist nicht immer leicht, die oft gut getarnten Tiere zu entdecken. Trotzdem sucht man mit den Augen die Landschaft ab und hofft, vielleicht sogar eines der „Big Five“ genannten Großtiere (Nashorn, Büffel, Elefant, Löwe, Leopard) als Erster zu sehen. Gar nicht so einfach! Die Guides erklären viel und man merkt ihnen an, dass sie ihren Job gerne machen. Sie haben wirklich Freude daran, die Schätze ihres Landes zu zeigen. Absoluter Höhepunkt unserer Pirschfahrten war eine Löwenfamilie, die es sich in der Abendsonne auf einem Felsen bequem gemacht hatte. Keine drei Meter von unserem Geländefahrzeug entfernt spielten fünf Löwenbabys. In den folgenden Minuten hat jeder von uns bestimmt hunderte Fotos gemacht.
Mitten in Afrikas in einer Lodge übernachten
Mein Tipp: Unbedingt ein Quartier im Nationalpark wählen! Auch dort ist die Herzlichkeit der Menschen zu spüren. Deshalb sollte man sich noch ein weiteres Swahili-Wort merken: „Jambo!“ Mit diesem fröhlichen Ausruf, der so viel wie „Hallo!“ bedeutet, wird man zu jeder Tageszeit und überall begrüßt. Wer in einer solchen Lodge übernachtet, der ist wirklich mitten in Afrika. Abends sind die vielstimmigen Geräusche der nachtaktiven Tiere zu hören, in der Frühe schaut eine Gazelle zum Fenster rein und gelegentlich turnen Paviane über die Dächer.
Die meisten Urlauber, die in die nördlichen Nationalparks reisen, landen übrigens nicht in Dar es Salaam, der wichtigsten Stadt Tansanias, sondern auf dem internationalen „Kilimanjaro Airport“. Den besten Blick auf den charakteristischen Gipfel, der sich 5.895 Meter über den Meeresspiegel erhebt und das ganze Jahr mit Schnee bedeckt ist, hat man aber vom Nachbarland Kenia aus – eine Urlaubs-Kombination, die sehr beliebt ist. Im kenianischen Amboseli Nationalpark gelingt mit Glück auch das typische Motiv von Elefanten vor dem Hintergrund des Kilimandscharo.
Nach der Safari an den Strand
Pirschfahrten sind zwar sehr spannend und aufregend, aber auf den unbefestigten Pisten durchaus auch anstrengend. Deswegen habe ich mich sehr auf einige Tage Badeverlängerung auf Sansibar gefreut. Viele wissen gar nicht, dass die Insel 40 Kilometer vor der Küste Ostafrikas auch zu Tansania gehört. Unter Palmen an den paradiesischen Stränden des Indischen Ozeans habe ich entspannt die vielen Eindrücke Revue passieren lassen und meine Safari-Fotos sortiert.
Indische Currys auf Sansibar
Keine Frage, dass auf Sansibar auch kulinarische Erlebnisse warten – schließlich trägt die Insel den Beinamen „Gewürzinsel“. Neben Pfeffer gedeihen Nelken, Kardamom, Zimt, Vanille und Muskatnuss, die Küche ist von orientalischen Einflüssen geprägt. Indische Currys und tropische Früchte werden mit Fisch und anderen Meeresfrüchten kombiniert. Probieren Sie unbedingt die unterschiedlichen Bananensorten, die geröstet, frittiert, gebraten oder gegrillt werden.
Rosarote Flamingos im Ngorongoro-Krater
Wer auf dem Weg zur Serengeti ist, der kommt auch am Ngorongoro-Krater vorbei. Das Schutzgebiet, das wie die anderen tansanischen Nationalparks Serengeti und Tarangire zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt, lohnt unbedingt einen Besuch. Morgens hängt noch der Nebel über den bis zu 600 Meter hohen, bewaldeten Bergflanken, die den 20 Kilometer breiten Krater umgeben. Der Ausblick vom Kraterrand ist fantastisch. Man hat das Gefühl, dass einem dieses afrikanische Tierparadies zu Füßen liegt. Aufgrund der Kessellage ist die Landschaft viel grüner als in der Steppe und auch die Tierdichte ist höher. An den Wasserstellen sorgen anmutige Flamingos für rosarote Farbtupfer. Ich hatte dort sogar das Glück, Nashörner zu sehen. Wer möchte, der besucht das Grab von Bernhard Grzimek: Der Wissenschaftler und Tierfilmer hat viel zum Schutz der Serengeti beigetragen.
Wer den wilden Kontinent entdecken möchte, findet Informationen und Angebote bei Berge & Meer.