Nach Briten-Häme: Ein Hoch auf Gelsenkirchen
Chaos bei der Anreise zum EM-Spiel England gegen Serbien, dann auch noch ein enttäuschter Brite, der im Netz lauthals über Gelsenkirchen spottete und dessen Video ausgerechnet viral ging: Die 260.000-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet hat es in den vergangenen Tagen eher zu zweifelhaftem Ruhm gebracht. „Betonarchitektur, Drecksloch“… immerhin seien die Menschen herzlich und gastfreundlich.
Dass Gelsenkirchen, Heimat von Schalke 04, Fußball atmet und sich mit einem der besten Stadien Deutschlands schmücken kann, ist dabei unbestritten. Aber auch sonst gibt es Attraktionen für Touristen, wenngleich diese vielleicht nicht immer gleich auf der Hand liegen.
Journalist Michael Westerhoff stellt in seinem Online-Reiseführer Colorfulcities Gelsenkirchens Sehenswürdigkeiten vor. Darunter der riesige Nordstern-Park. Früher wurde auf dem ehemaligen Zechengelände Kohle gefördert, heute ist neben dem Rhein-Herne-Kanal ein hübsches Naherholungsgebiet mit großer Modelleisenbahn-Anlage sowie Amphitheater entstanden.
Auch die „ZOOM Erlebniswelt“ lohnt einen Besuch. Auf einer Fläche von mehr als
30 Hektar können Besucher in die drei Erlebniswelten Alaska, Afrika und Asien eintauchen und rund 900 Tieren aus aller Welt in ihrem natürlichen Lebensraum besuchen.
Auch das prächtige „Wasserschloss Berge“ mit á-la-carte-Restaurant und französischem Barockgarten kann sich sehen lassen. Genauso wie der bemalte Gasspeicher, ein Kunstwerk von Rolf Glasmeier.
Kunst- und Kultur-Begeisterte kommen in Gelsenkirchen auch im „Musiktheater im Revier“ auf ihre Kosten. Hier finden fast täglich Aufführungen für über 1.000 Zuschauer statt.
Den besten Blick auf Gelsenkirchen und auch Wattenscheid hat man übrigens von der „Halde Rheinelbe“ aus. Die anliegende Himmelstreppe aus Resten einer alten Zeche kommt zwar ausgerechnet vom Fußball-Erzrivalen Dortmund, aber sehenswert ist sie natürlich trotzdem.