Nachhaltiger Wirtschaften: Namibia wird Vorreiter
Bei Namibia denken die Meisten an Safari und die Namib-Wüste mit ihren gigantischen roten Dünen. Das Land im Südwesten Afrikas macht aber gerade auch mit einem anderen wichtigen Thema abseits bekannter Urlaubsmotive von sich Reden. Als gefragter Exporteur von wichtigen Rohstoffen will Namibia zum Vorreiter im Bereich Grüner Technologie werden und in Zukunft auf nachhaltige Wirtschaftsprojekte setzen. So möchte das Niederländische Start-Up „Kelp Blue“ zum Beispiel vor der Küste von Lüderitz Seetang anbauen. Dieser sogenannte Riesentang gehört zur Gattung der Braunalgen und bindet besonders viel Kohlendioxid. Die Pflanzen können schließlich nach der Ernte zu Kosmetik oder biologisch abbaubaren Lebensmittelverpackungen verarbeitet werden. Sogar als Düngemittel sind die Algen nutzbar. Und nicht nur das: Die nützlichen Unterwasserwälder können außerdem den nachhaltigen Tourismus ankurbeln, weil das marine Ökosystem mit der gesteigerten Biodiversität für Taucher noch attraktiver wird. Darüber hinaus schafft das ambitionierte Projekt Arbeitsplätze und steigert die Fachkompetenz unter Namibias Meeresforschern.
Auch in Sachen Wasserstoff-Produktion will das afrikanische Land auf dem Markt für Grüne Energie groß mit einsteigen. Die namibische Regierung hat das Joint Venture „Hyphen Hydrogen Energy“ mit deutscher Beteiligung für das Zukunftsprojekt ausgewählt. Mit einem Budget von zehn Milliarden US-Dollar sollen Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von bis zu sieben Gigawatt nachhaltig Ammoniak herstellen. Laut Plan sollen Ende des Jahrzehnts bereits bis zu zwei Millionen Tonnen grüner Wasserstoff jährlich produziert werden. Neben 280.000 bis 600.000 neuen Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren könnte auch der Tourismus von dem Aufschwung profitieren. Die beiden Initiativen für nachhaltiges Wirtschaften sollen Namibia auch als verantwortungsbewusstes Reiseziel weiter stärken und umweltbewusste Touristen von überall her anziehen.
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