Neue Heimat für Koalas: Australien schafft riesigen Nationalpark
Australiens süßer Beutelbär bekommt ein neues Zuhause. Nach den schrecklichen Buschfeuern vor rund fünf Jahren und dem damit verbundenen Verlust des Lebensraums dürfen sich rund 12.000 Koalas an der Ostküste über ein neues Schutzgebiet freuen. Im „Great Koala Nationalpark“ in New South Wales können die beliebten Tiere zwischen Coffs Harbour und Kempsey schon bald ganz sicher und ungestört von Ast zu Ast klettern. Die Regierung von Regionalpremierminister Chris Minns kündigte an, 176.000 Hektar Wald in der Region zu bereits bestehenden Schutzgebieten hinzuzufügen und damit einen der größten Nationalparks des Bundesstaates zu schaffen. Auf einer Fläche von 476.000 Hektar dürfen keine Bäume mehr abgeholzt werden. Zeitgleich werden die von diesem Verbot betroffenen Holzarbeiter durch ein Unterstützungsprogramm abgesichert. „Koalas sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht, das ist unvorstellbar, so Minns. „Der Great Koala Nationalpark soll das ändern.“ Ein Plan, den auch die Umweltschutzorganisation WWF begrüßt, weil er Koalas eine echte Überlebenschance bietet.
Der Park ist allerdings auch ein wirtschaftlicher Hoffnungsträger, der geschätzte 163 Millionen Australische Dollar (91 Millionen Euro) zusätzliche Tourismuseinnahmen in Aussicht stellt, wenn er zur neuen Attraktion an Australiens Ostküste wird. Koalas sind in Down Under endemisch. Sie verschlafen den Großteil des Tages in Bäumen und ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Der „Australian Koala Foundation“ zufolge gibt es höchstens noch 60.000 Koalas in freier Wildbahn. Ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu den Millionen Exemplaren, die noch Anfang des letzten Jahrhunderts den Kontinent bevölkerten. Lange wurden die Tiere wegen ihres Fells gejagt, was an manchen Orten beinahe zu ihrer Ausrottung führte. Vor allem in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland an der Ostküste gibt es große Sorge um den Bestand. Ursache sind Naturkatastrophen, Rodungen und Verkehrsunfälle. Bei den schrecklichen Buschfeuern vor gut fünf Jahren wurden nach Schätzungen des WWF mehr als 60.000 Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert.