UNESCO-Liste erweitert: 27 neue Welterbestätten gewählt
Vom Jüdischen Erbe in Erfurt bis zu Vulkanen und Wäldern auf Martinique: 27 Kultur- und Naturerbestätten hat die UNESCO kürzlich neu in ihre Liste aufgenommen. Sieben davon finden sich in Europa. Eine ist die alte Synagoge in Erfurt, die zusammen mit einem historischen Wohngebäude und der Mikwe, ein besonderes Ritualbad, nun auch unter dem gesonderten Schutz der UNESCO steht. Über weltweite Aufmerksamkeit darf sich auch eine archäologische Ausgrabungsstätte in der Provinz Ankara freuen. Wo einst die Hauptstadt des Phryger-Reichs stand, fällt heute besonders ein Torkomplex aus der Eisenzeit auf. Neben mehreren Ringburgen aus der Vikingerzeit in Dänemark und einigen Gräbern und Gedenkstätten in Frankreich und Belgien entlang der Westfront, haben es in diesem Jahr auch die persische Karawanserei im Iran und die antike Stadt Si Thep in Thailand zum Weltkulturerbe gebracht. Darüber hinaus wurden nicht nur die Vulkane und Wälder des Pelée und die Pitons (Foto) im Norden der Karibikinsel Martinique 2023 mit dem Titel „Weltnaturerbe“ bedacht , sondern auch der Nyungwe-Nationalpark in Ruanda und die winterkalten Wüsten von Turan (Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan). Die beliebteste Kulturerbestätte in Europa ist laut eines Ranking der britischen Online-Plattform „We love holidays“ übrigens die historische Stadt Budapest, dicht gefolgt von der Hansestadt Lübeck und dem Tower of London. In der Gunst der Weltenbummler ebenfalls weit vorne: die Werke von Antoni Gaudí in Katalonien, aber auch Alhambra, Generalife und Albaicín in Granada, das Schloss Schönbrunn mit Garten in Wien und die Akropolis in Athen. Auf Platz 10: der Kölner Dom. Die von der UNESCO geführten Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.199 Stätten in 168 Ländern. Dabei handelt sich sowohl um Kulturdenkmäler (K), Naturstätten (N) und solche, die sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe zugeordnet werden können. Welterbestätten, die transnational oder grenzüberschreitend sind, sind besonders gekennzeichnet (GÜ). In Klammern ist außerdem das Jahr der Aufnahme in die Welterbeliste angegeben. Die 56 mit (G) gekennzeichneten Stätten hat das Welterbekomitee als besonders bedroht eingestuft und auf die Liste des gefährdeten Erbes der Welt gesetzt.