Wenn der Weg das Ziel ist: Die schönsten Straßen der Welt
Eine kleine Altstadtgasse, die Linie einer Straßenbahn und der Boulevard mit Meerblick: Das Architektur- und Designmagazin „Architectual Digest“ hat die 71 schönsten Straßen der Welt gesammelt. Sieben besondere Orte, die einen Besuch lohnen.
Bonn, Deutschland: Die Heerstraße zieht im Frühling Fotografen und Touristen aus aller Welt an. Wenn zwischen April und Mai die rund 60 japanischen Nelkenkirchen blühen, verwandelt sich die Allee in einen rosafarbenen Blütentraum. Einige Bäume sind bereits über 50 Jahre alt. Zur Feier des Naturschauspiels wird die Straße an drei Wochenenden von 10 bis 20 Uhr sogar für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Hội An, Vietnam: In den Straßen der vietnamesischen Hafenstadt Hội An findet am 14. Tag jedes Mondmonats ein besonderes Laternenfest statt. Um Punkt 18 Uhr geht das elektrische Licht in der Altstadt aus und der motorisierte Verkehr steht komplett still. Zur Feier des Vollmondes werden bereits seit Jahrhunderte Kerzen am Boden bunter Papierlaternen angezündet. Auch auf den Wasserstraßen sind zahlreiche Boote mit Fackeln und Lampen unterwegs. Insbesondere die Uferpromenade „Đ. Bạch Đằng“, direkt neben dem Fluss „Thu Bồn“, erstrahlt in einem Lichtermeer aus brennende Lampions. Dem Volksglaube nach bringt es Glück, wenn die Laternen Flussabwärts ziehen.
Havanna, Kuba: In kobaltblau, bananengelb und blassrosa sind die Kolonialbauten mit den einmaligen Bögen und Balkonen in der kubanischen Hauptstadt gestrichen. Die Straßen von „Habana Vieja“ (Alt-Havanna) nahe der Hafenbucht wurden 1982 sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Kein Wunder also, dass das Postkartenmotiv ein beliebter Touristen-Spot ist. Besonders hübsch ist die „Calle Obispo“ zwischen dem „Parque Central“ und dem Meer. In der Bummelmeile mit kleinen Cafés, Läden und Bars in Kolonialbauten wird regelmäßig Live-Musik gespielt.
Lissabon, Portugal: Eine Fahrt mit der ikonischen Straßenbahn in Portugals Hauptstadt ist fast schon Pflicht. Besonders beliebt: die gelbe „Tram 28“, die durch die engen Gassen beliebter Viertel wie Graca, Baixa und Estrela gondelt. In der „Rua des Escolas Gerais“ im Stadtviertel Alfama muss man sich teilweise sogar an die Häuserwände herandrücken, wenn die Bahn heranrauscht. An zwei höhergelegen Aussichtspunkten im Stadtteil hat man auch den besten Blick auf die Straßen und den Tejo.
Pretoria, Südafrika: Ein farbenfrohes Naturschauspiel erwartet Entdecker von September bis November in Pretoria. Im südafrikanischen Frühling leuchten in den Straßen der Hauptstadt dann bis zu 70.000 Jacaranda-Bäume. Ein besonderes Postkartenmotiv ist das endlose Dach aus lila Blüten in der „Herbert Baker Street“. Kurios: Zwar wird Pretoria auch „Jacaranda City“ genannt, tatsächlich stammt die Baumart mit lila Blüten aber gar nicht aus Südafrika. Sie wurde vor rund 200 Jahren aus Brasilien importiert.
San Francisco, USA: Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in San Francisco ist der gerade einmal 145 Meter lange Abschnitt der „Lombard Street“. Mit einem Gefälle von 27 Prozent schlängelt sie sich im Norden der Metropole in acht enge Kurven den steilen „Russian Hill“ hinunter. Am höchsten Punkt der Einbahnstraße gibt’s einen super Ausblick auf San Francisco und das Meer. Das eigentliche Highlight wartet allerdings unten, wenn man Autos mit knapp zehn Kilometern die Stunde abwärts schleichen sieht. Die grün gesäumte Pflastersteinstrecke nutzen über 350 Autos pro Stunde als Zubringer auf die Golden Gate Bridge.
Stockholm, Schweden: Die Altstadt „Gamla stan“ wurde auf einer kleinen Insel gebaut. Mit den hübschen Kopfsteinpflasterstraßen und bunten Gebäuden aus den 16. und 17. Jahrhundert ist sie ein Hingucker. In der nicht mal ein Meter schmalen Gasse „Mårten Trotzigs gränd“ scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Während man auf der knapp 500 Meter langen Hauptstraße „Västerlånggatan“ an zahlreichen kleinen Läden und Boutiquen vorbeischlendern kann. Auch das Nobelpreismuseum findet man dort.
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