Fehlerhafte Reiseführer: Spiegel warnt vor KI-Werken
Internet und Social Media zum Trotz: Der gute alte Reiseführer wird immer noch gerne für die Urlaubsplanung genutzt. Laut dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tummeln sich im Amazon-Regal für Reiseliteratur allerdings zunehmend auch KI-Werke, die billig produziert sind, häufig mit irreführenden oder falschen Tipps und Informationen glänzen. So hat „Der Spiegel“ bei seiner Recherche festgestellt, dass zum Beispiel im Reiseführer „Hamburg mit Kindern“ das Nachtlokal „Erikas Eck“ als kinderfreundlich beschrieben oder das Szene-Café „Mamalicious“ Familien empfohlen wird. Letzteres hat weder den ausgelobten Platz für Kinderwagen noch eine Spielecke. Und ein im Buch angepriesenes Schwimmbad am Tierpark existiert überhaupt nicht. Erkennen kann man die KI-Werke unter anderem an generischen Autorennamen wie „Joseph Cage“ oder „Leon Henry“, die im Akkord Reiseführer für die unterschiedlichsten Destinationen auf den Markt schmeißen. Viele dieser Titel weisen weder ein Impressum noch nachvollziehbare Urheber auf. Jurist Christian Sprang vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels: „Durch KI können derartige Schrottbücher, die früher von Menschen erstellt wurden, viel einfacher hergestellt werden." Leidtragende seien nicht nur die Leser, sondern auch seriöse Autoren und Verlage, deren Werke im Amazon-Ranking verdrängt werden.