Betrug mit Gepäckticket: Den Aufkleber niemals am Flughafen entsorgen
Nicht nur die Bordkarte, sondern auch das Gepäckticket enthält persönliche Daten. Damit diese nicht in die Hände von Betrügern geraten, sollte man den Kleber am Koffer auf keinen Fall nach der Landung in einem öffentlichen Mülleimer am Flughafen entsorgen.
Nicht nur der Buchungscode und der Name des Passagiers ist in der Regel auf dem Papier aufgedruckt – in einem Strichcode finden sich noch einige persönliche Daten mehr, mit denen Kriminelle ihr Unwesen treiben können. E-Mail-Adresse und Mobilfunknummer werden Dank Strichcode ebenso sichtbar wie der Kaufpreis des Tickets oder auch die Rückflugdaten. So lässt sich relativ einfach ein Flug umbuchen oder gar annullieren.
Darüber hinaus gibt es immer wieder Betrüger, die mit den weggeworfenen Etiketten Entschädigungsforderungen für verlorenes oder gestohlenen Gepäckinhalt einreichen. Dazu sagt allerdings eine Sprecherin von Swissport, der weltgrößten Bodenabfertigerin, die im Auftrag zahlreicher Fluggesellschaften weltweit Schadens- und Verlustmeldungen bearbeitet: „Der Besitz eines Gepäckanhängers genügt in keinem unserer Prozesse, um einen Anspruch geltend zu machen.“ Bei solchen Meldungen seien je nach Fluggesellschaft zusätzlich mittlerweile Fotobeweise erforderlich, häufig auch die Vorlage der Bordkarte. Ganz auszuschließen seien jedoch sogenannte Pilfering Claims, betrügerische Meldungen über angeblich gestohlene Gegenstände aus dem Koffer, nicht. Da gebe es bei den Airlines unterschiedliche Prüfprozesse. Die Swissport-Sprecherin rät daher dazu, Gepäcketiketten nicht in öffentlich zugänglichen Bereichen zu entsorgen. „Stattdessen sollten sie idealerweise zuhause vernichtet werden.“
Auch auf selbst angebrachten Kofferanhängern sollten nicht zu viele persönliche Angaben gemacht werden. Vorname und Nachname sind wichtig, um den Koffer identifizieren zu können. Darüber hinaus möglicherweise eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer. Die Heimadresse sollte dort besser nicht notiert werden, da auch diese in die Hände von Kriminellen gelangen kann, die dann im schlimmsten Fall darüber informiert sind, dass die Reisenden länger in Urlaub sind. Auch persönliche Angaben wie Pass- oder Personalausweisnummern gehören unter keinen Umständen auf den Anhänger. Sie können für Identitätsdiebstahl missbraucht werden.