48 Stunden in Hamburg: Trend-City im Norden
Bummeln im Karoviertel, Chillen an der Elbe und die neue Elbphilharmonie bestaunen: Hamburg hat sich zu einer der attraktivsten Metropolen Deutschlands entwickelt. Hafencity und Elbphi sind schuld, dass Hamburg heute Trend-City ist. Alle wollen das neue Viertel sehen und entdecken überrascht den weltoffenen Charme der Metropole an Elbe und Alster. Für Entdecker haben wir den perfekten Zeitplan ausgearbeitet.
ERSTER TAG
15 Uhr: Rund ums Rathaus
Am besten arbeitet man sich als Besucher vom Zentrum nach außen. Rund ums Rathaus liegt alles, was Hamburg schon immer ausmachte: der Jungfernstieg mit der Binnenalster, die noblen Alsterarkaden und die teuren Shoppingzonen Neuer Wall und Große Bleichen. An der Mönckebergstraße haben sich die Kaufhäuser und Textilketten angesiedelt. Kunstfreunde besuchen das Bucerius Kunstforum.
19 Uhr: Essen wie in Portugal
Mit der U3 geht es zu den Landungsbrücken. Bis zum Neustädter Neuen Weg erstreckt sich hafennah das ehemalige Handwerkerquartier. Wegen der vielen portugiesischen Restaurants firmiert es auch als Portugiesenviertel. Eng und zünftig geht es im O‘ Frango zu, das portugiesische Hausmannskost auftischt. Unbedingt reservieren!
22 Uhr: Ein Drink mit Aussicht
Auf dem Weg zur Reeperbahn lässt sich noch ein Blick auf die Lichter des Hafens genießen: Im 20. Stockwerk des Empire Riverside Hotels liegt die Bar 20up, da bietet sich ein gepflegter Champagner-Cocktail an. Mit dem Hochhaus vom bekannten Architekten David Chipperfield begann vor gut zehn Jahren St. Paulis Karriere als In-Viertel.
23 Uhr: Attraktion Sündenmeile
Zu späterer Stunde treffen sich auf der Reeperbahn alle, die Vergnügen in jeder Form suchen – Freier, Discobesucher, Kneipengänger, Varietégäste. Touristen erleben die Lichter der Großstadt zwischen Großer Freiheit und Spielbudenplatz. Eine Sperrstunde gibt es nicht.
ZWEITER TAG
9.30 Uhr: Frühstück mit Wasserblick
Frühstück im Café Lieblingsplatz in der Hafencity mit Cappuccino und noch warmem Franzbrötchen. Das Etablissement gehört zur norddeutschen Kette Dat Backhus, hat sich aber der Umgebung angepasst. Ein bisschen Shabby Chic, ein wenig Industrial Style, der Look entspricht der Nachbarschaft – Start-ups, Ateliers und Büros. Wenn es warm ist, sitzt man draußen und genießt pures Hafencity-Flair. Ein paar Häuser weiter liegt das stylishe 25Hours Hotel.
10.30 Uhr: „Würfelhusten“ in der Hafencity
Wer erleben will, wie ein neues Stadtviertel entsteht, der läuft die 700 Meter zum Kesselhaus am Sandtorkai. Dort befindet sich die Infostelle der Hafencity, des größten Stadtviertelprojekts Europas. Gegenwärtig sind 64 Bauten fertig, 69 entstehen noch. Im Fokus steht moderne Architektur – „Würfelhusten“ nennt sie der Hamburger Architekt Hadi Teherani. Wer tiefer einsteigen möchte, der nimmt an einer Gratisführung teil, auch als Radfahrt oder Spaziergang am Abend.
12.30 Uhr: Beste Aussichten von der Elphi
Wie eine glitzernde Welle erhebt sich die elegant geschwungene Elbphilharmonie zwischen Hafencity und Speicherstadt. Auf der 80 Meter langen Rolltreppe geht es nach oben. Bereits im ersten Jahr hat das Gebäude vier Millionen Besucher angezogen und ist sofort zum neuen Wahrzeichen Hamburgs avanciert. Wer keine der begehrten Konzertkarten ergattert, nimmt an einer Hausführung teil oder genießt einfach den Gratisblick auf der Plaza in 37 Meter Höhe. Die befindet sich an der Nahtstelle zwischen dem historischen Backsteinbau und der neuen Philharmonie.
14 Uhr: Kaffeepause in der Rösterei
Nur wenige Fußminuten entfernt in einem historischen Speicherhaus bietet die Speicherstadt-Kaffeerösterei feinen Kaffeegenuss mit Waffeln und kleinen Speisen, dazu auch Verkostungen. Schließlich wurde der Hafen einst mit Kaffee und Tee groß!
15.30 Uhr: Miniatur Wunderland
Viel mehr als eine Modelleisenbahn: Seit das Miniatur Wunderland 2001 eröffnete, haben es über 15 Millionen Menschen besucht. Vermutlich weil in uns allen immer noch ein Kind steckt, lieben wir die Kleinstadt Knuffingen samt Flughafen und 6.000 Einwohnern im Maßstab 1:87. Das Schöne daran: Miniatur Wunderland wächst ständig weiter, mittlerweile sind fast 16 Kilometer Gleise verlegt, gerade wurde Venedig fertig. Am Wochenende und in den Ferien Tickets vorbuchen!
18 Uhr: Chillen an der Elbe
Mit dem Bus 111 ab Sandtorkai geht es zu den Landungsbrücken und von dort mit der Fähre zum Museumshafen Övelgönne. Es ist die preiswerteste Art, Hamburg vom Wasser aus zu erleben. Der Fischmarkt, das Cruise Center in Altona und das Dockland ziehen vorbei. In Övelgönne wartet Hamburgs einziger Stadtstrand: die Strandperle. Unbedingt Fischbrötchen probieren. Hier genießt ganz Hamburg die Elbe.
19.30 Uhr: Traditionsküche mit Pfiff
Hamburg mag‘s französisch, seit es unter Napoleon ein paar Jahre lang als Pariser Departement verwaltet wurde. Authentische Bistro-Cuisine serviert Le Plat du Jour. Gerichte wie Kaninchenkeule oder Geflügelleber stehen auf der Karte. Immer frisch und attitüdenfrei.
22 Uhr: Absacker wie zu Adenauers Zeiten
Keine Lust auf Remmidemmi? Dann ab in die Bar Central Congress. Die sieht auf den ersten Blick wie ein Tagungssaal aus den 50er Jahren aus. Eklektisch wie die Einrichtung ist das Getränkeangebot. 08/15-Schnäpse gibt es nicht – auch keinen Tequila oder Rum.
DRITTER TAG
9 Uhr: Petit Déjeuner chez Café Paris
Das Café Paris könnte mit seinen Kachelwänden und langen Tresen auch in Frankreichs Kapitale bestehen. Was gibt es also Besseres, als den Tag mit einem Café au lait und einem warmen Croissant zu beginnen?
Option eins 10.30 Uhr: Karoviertel
Feld- und Marktstraße durchziehen das Karolinenviertel (kurz: Karo), das ans immer noch coole Schanzenviertel grenzt. Es punktet mit alternativen Geschäften, origineller Mode und einer entspannten Gastronomie. Kurzum, es wird gerade gentrifiziert. Mittags gibt es bei Karo Fisch Backfisch preiswert.
Option zwei 10.15 Uhr: Bötchen fahren
Ab Haltestelle Jungfernstieg geht es über neun Stationen bis Winterhude. Passagiere können so oft sie wollen ein- und aussteigen. Vom Wasser aus erhaschen sie Blicke auf die weißen Villen am Wasser.
13 Uhr: Chillen am Wasser
Zum Abschluss gibt nichts Schöneres, als am Wasser zu sitzen und Leute zu beobachten. Es kann ziemlich voll werden auf der Terrasse des Café Leinpfad. Das Essen ist okay hier, die Lage unschlagbar.
Von Tinga Horny
Lust auf Hamburg? Tolle Angebote für den Städtetrip gibt`s bei Berge & Meer